Die Anwendung von Bachblütenessenzen bei Haustieren hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen, da viele Tierhalter nach sanften und natürlichen Methoden suchen, um das Wohlbefinden ihrer Tiere zu unterstützen. Bachblüten unterscheiden sich grundlegend von herkömmlicher Veterinärmedizin und bieten eine alternative Möglichkeit, emotionale und verhaltensbedingte Probleme bei Tieren anzugehen.

Hintergrund und Herstellung

Die Bachblütentherapie wurde in den 1930er Jahren vom britischen Arzt Dr. Edward Bach entwickelt. Sie basiert auf der Idee, dass negative Gemütszustände durch die harmonisierende Energie bestimmter Blütenpflanzen ausgeglichen werden können. Traditionell werden die Essenzen durch das Einlegen der Blüten in Quellwasser und anschließendes Verschneiden des Wassers mit Alkohol hergestellt. Für Tiere werden jedoch oftmals alkoholfreie Versionen verwendet, bei denen Glycerin als Konservierungsmittel dient.

Anwendung bei Haustieren

Die Anwendung von Bachblütenessenzen bei Haustieren ist vielseitig und kann verschiedene Wege gehen:

  1. Direkte Verabreichung: Die Tropfen können direkt in das Maul des Tieres gegeben werden.
  1. Über das Futter oder Wasser: Dies ist eine praktische Methode, besonders bei Tieren, die sich nur schwer direkt behandeln lassen.
  1. Äußere Anwendung: Die Essenzen können in das Fell eingerieben oder auf die Pfoten aufgetragen werden.

Häufige Anwendungsgebiete

Bachblütenessenzen können bei einer Vielzahl von Verhaltensweisen und emotionalen Zuständen eingesetzt werden. Hier sind einige häufige Anwendungsgebiete:

  1. Angst und Stress: Viele Tiere reagieren auf unbekannte Situationen oder laute Geräusche mit Angst und Stress. Bachblüten wie Rock Rose (Panik), Mimulus (konkrete Ängste) und Aspen (ungreifbare Ängste) können hier helfen.
  1. Separation Anxiety: Trennung von den Besitzern kann für manche Haustiere belastend sein. Hier kann Walnut (Veränderungen) unterstützend wirken.
  1. Aggressives Verhalten: Bei Aggressivität gegenüber anderen Tieren oder Menschen kann Holly (Eifersucht, Hass) oder Cherry Plum (Kontrollverlust) eingesetzt werden.
  1. Trauer und Verlust: Ob durch den Verlust eines Tierkameraden oder eines Menschen, Essenzen wie Star of Bethlehem (Trauma) können tröstend wirken.
  1. Reiseunwohlsein: Für Tiere, die beim Autofahren oder Reisen unruhig werden, kann Scleranthus (Unentschlossenheit, Unsicherheit) hilfreich sein.

Eingewöhnungsprobleme bei neuen Umgebungen

Ein Umzug oder die Aufnahme in ein neues Zuhause kann für viele Tiere eine herausfordernde Zeit sein. Sie können sich verängstigt, verwirrt oder sogar ängstlich verhalten. Hier können folgende Essenzen unterstützen:

  • Walnut: Hilft bei Anpassungen an neue Lebensumstände.
  • Honeysuckle: Unterstützt Tiere, die ihrem alten Zuhause hinterhertrauern.

Verhaltensstörungen bei Hunden und Katzen

Haustiere, die destruktives Verhalten zeigen, wie das Zerkauen von Möbeln oder unsauber werden, können von Bachblüten profitieren:

  • Cherry Plum: Hilft bei Tieren, die dazu neigen, die Kontrolle zu verlieren.
  • Heather: Für Tiere, die stetig Aufmerksamkeit suchen und sich hören lassen wollen.

Sozialisationsprobleme mit anderen Tieren

Manche Tiere haben Schwierigkeiten, sich in Gruppen zu integrieren oder mit neuen Tierkameraden klarzukommen. Hier können spezifische Bachblüten verwendet werden, um den Sozialisationsprozess zu unterstützen:

  • Beech: Fördert Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen Tieren.
  • Holly: Lindert Eifersucht und sorgt für ein harmonischeres Miteinander.

Zwangsverhalten und Stereotypien

Einige Tiere entwickeln zwanghafte Verhaltensweisen wie übermäßiges Lecken, Kratzen oder Schwanzjagen. Diese Verhaltensweisen können durch Stress oder Langeweile ausgelöst werden:

  • Cherry Plum: Hilft gegen das Gefühl des Kontrollverlusts.
  • Crab Apple: Unterstützt Tiere, die ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper haben.

Geringes Selbstvertrauen

Manche Tiere können unter einem geringen Selbstwertgefühl leiden, was sich in Angst oder Schüchternheit äußert. Hier können bestimmte Bachblüten helfen, das Selbstbewusstsein zu stärken:

  • Larch: Fördert Selbstvertrauen und Mut.
  • Centaury: Unterstützt Tiere, die zu gehorsam sind und sich nicht behaupten können.

Rekonvaleszenz nach Krankheit oder Verletzung

Nach einer Krankheit oder Operation benötigen Tiere nicht nur physische, sondern auch emotionale Unterstützung für eine vollständige Genesung:

  • Olive: Hilft bei Erschöpfung und Mangel an Energie.
  • Star of Bethlehem: Lindert Schock und Trauma nach einem medizinischen Eingriff.

Appetitlosigkeit und Verdauungsprobleme

Emotionale Zustände können sich auch auf das Essverhalten und die Verdauung von Haustieren auswirken:

  • Centaury: Unterstützt bei Appetitlosigkeit durch Unterwerfung oder Stress.
  • Crab Apple: Kann bei Tieren helfen, die an Verdauungsproblemen durch Unsauberkeit leiden.

Auswahl der richtigen Essenzen

Die Auswahl der passenden Bachblütenessenzen erfordert eine präzise Beobachtung des Tieres und dessen Verhalten. Jede Essenz adressiert spezifische emotionale Zustände, daher ist es wichtig, die Symptome genau zu erkennen. Bei Unsicherheiten kann ein fachkundiger Tierheilpraktiker oder Tierarzt mit Erfahrung in der Bachblütentherapie konsultiert werden.

Dosierung und Sicherheit

Die Dosierung variiert je nach Tierart und Größe, jedoch ist eine häufig empfohlene Dosis 2-4 Tropfen, viermal täglich. Da Bachblütenessenzen aus Blumen und Pflanzen bestehen und in sehr kleinen Mengen verabreicht werden, gelten sie als unbedenklich und nebenwirkungsfrei. Dennoch sollte die Anwendung stets beobachtet werden, um sicherzustellen, dass keine unvorhergesehenen Reaktionen auftreten.

Vorteile der Bachblütentherapie bei Haustieren

  1. Sanft und natürlich: Da sie auf pflanzlichen Zutaten basiert, bietet die Bachblütentherapie eine sanfte Alternative zu herkömmlichen Medikamenten.
  1. Stressfrei: Die Anwendungsmethoden sind nicht invasiv und können leicht in den Alltag des Tieres integriert werden.
  1. Ganzheitlicher Ansatz: Die Therapie berücksichtigt das emotionale Wohlbefinden des Tieres, was zu einer umfassenderen Gesundheitsvorsorge beiträgt.

Abschließend bietet die Verwendung von Bachblütenessenzen bei Haustieren eine natürliche und sanfte Möglichkeit, emotionale und verhaltensbedingte Probleme zu adressieren. Bei sachgemäßer Anwendung können sie dazu beitragen, das Wohlbefinden und die Lebensqualität unserer tierischen Begleiter zu verbessern.

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